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Begriffe und KonzepteGlossar

(Mehrfach-) Diskriminierungen

Unter Diskriminierung ist eine Herabsetzung der nach dem Grundgesetz unantastbaren Würde, der Rechte und Freiheiten des Einzelnen zu verstehen.

Diskriminierungen bzw. Mehrfachdiskriminierungen können z. B. sein: 

  • Benachteiligungen, herabwürdigende Bemerkungen, Kommentare oder Witze und/oder Handlungen auf Grund: 
  • der nationalen , kulturellen und/oder sozialen Herkunft 
  • der Hautfarbe 
  • der Abstammung 
  • einer Behinderung oder chronischen Krankheit 
  • der geschlechtlichen Identität  
  • der religiösen und/oder weltanschaulichen Orientierung 
  • der politischen Gesinnung 
  • der sexuellen Orientierung  
  • des Alters 
  • Einsatz von Dokumenten, welche einer Gleichstellung der vom Geltungsbereich dieser Richtlinie umfassten Personen entgegenstehen. 
  • Entscheidend für eine Benachteiligung ist das Ergebnis, nicht jedoch das Motiv 

Stalking / Nachstellung

Beim Stalking versucht eine Person wiederholt, unerwünscht mit einer anderen Person in Kontakt zu treten und eine Annäherung an sie zu erzwingen. Das Strafgesetzbuch erfasst Stalking unter dem Begriff „Nachstellung“ in § 238 StGB als Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet wird.

  • Einzelne Tathandlungen im Sinne des § 238 StGB sind:
  • Aufsuchen der räumlichen Nähe zum Opfer
  • Versuch der Kontaktherstellung zum Opfer
  • Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen für das Opfer
  • Bedrohen des Opfers oder einer nahestehenden Person mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit
  • Veranlassung der Kontaktaufnahme durch Dritte
  • Andere vergleichbare Handlungen

Mobbing

Der Begriff Mobbing beschreibt gemäß Senatsrichtlinie Partnerschaftliches Verhalten negative kommunikative Handlungen von einer Person oder mehreren anderen Personen, die gegen eine Person gerichtet sind und die wiederholt und systematisch vorkommen.

Dies können z. B. sein: 

  • Verleumdung von Mitbeschäftigten oder deren Familienangehörigen 
  • Verbreiten von nicht erweislich wahren Gerüchten über vom Geltungsbereich dieser Richtlinie umfassten Personen oder deren Familien 
  • Absichtliches Zurückhalten von notwendigen Informationen 
  • Desinformation 
  • Drohung und Erniedrigung 
  • Beschimpfung, verletzende Behandlung, Hohn und Aggressivität 
  • unwürdige Behandlung durch Vorgesetzte und Kolleg*innen, z. B. die Zuteilung kränkender, unlösbarer, sinnloser oder gar keiner Aufgaben. 
  • Wiederholt oder koordiniert persönlich beleidigende Äußerungen gegenüber vom Geltungsbereich dieser Richtlinie umfassten Personen, z. B. in Form der üblen Nachrede in öffentlichen und universitären Foren. 

Unter Mobbing versteht man auch: „das systematische Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren von Arbeitnehmern untereinander oder durch Vorgesetzte“ (BAG Beschluss vom 15. Januar 1997, Az.: 7 ABR 14/96):

Als typische Mobbinghandlungen gelten:

  • destruktive Kritik, die demütigend und unsachlich ist oder als Dauerkontrolle
  • auf eine Zermürbung zielt,
  • Angriffe gegen das Leistungsvermögen, zum Beispiel das Anordnen sinnloser Tätigkeiten, das Zuweisen von objektiv zu viel Arbeit oder systematisch unterfordernden Tätigkeiten,
  • Angriffe gegen den Bestand des Beschäftigungsverhältnisses, etwa das 
  • Behaupten von Fehlverhalten, willkürliche Abmahnung oder die bewusst ungerechtfertigt schlechte berufliche Beurteilung,
  • Angriffe gegen die soziale Integration am Arbeitsplatz oder das soziale Ansehen,
  • Erzeugen von Angst, Schrecken und Ekel, oder das Versagen von Hilfe

Sexuelle Belästigung

Gemäß Senatsrichtlinie Partnerschaftliches Verhalten ist jedes sexuell bestimmte Verhalten, das von den Betroffenen nicht gewünscht wird oder geeignet ist, sie als Person herabzuwürdigen. Sexuelle Belästigung kann sich in Worten, Handlungen, Gesten oder sonstigem sexualisierten Verhalten ausdrücken und stellt eine subjektive Grenzüberschreitung dar.

Dies können z. B. sein: 

  • anzügliche Bemerkungen, Kommentare oder Witze zu einer Person, zu ihrem Körper, zu ihrem Verhalten oder zu ihrem Privatleben 
  • Zeigen sexistischer und pornographischer Darstellungen, gleichgültig in welcher Form (z. B. Kalender/ Bildschirmschoner/ Poster) 
  • Gesten und nonverbale Kommentare mit sexuellem Bezug 
  • unerwünschte Aufforderung oder/ und Nötigung zu sexuellen Handlungen 
  • unerwünschter Körperkontakt 
  • sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt und Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen am Arbeits- und Ausbildungsplatz. 

Folgende Taten definiert § 3 Abs. 4 AGG als sexuelle Belästigung:

  • unerwünschte sexuelle Handlungen und Aufforderungen zu diesen
  • sexuell bestimmte, unerwünschte körperliche Berührungen
  • Bemerkungen sexuellen Inhalts
  • unerwünschtes Zeigen und sichtbares Anbringen von pornographischen Darstellungen

Es gilt: wer im Studien- oder Arbeitsumfeld der Universität von einer Person einseitig zum Objekt sexuell motivierter, unerwünschter Handlungen gemacht wird, erfährt eine Benachteiligung im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) oder des Landeshochschulgesetzes Baden-Württemberg (LHG BW)

Sexuelle Nötigung

Im Strafgesetzbuch (§ 177 StGB) spricht man von einem sexuellen Übergriff, einer Vergewaltigung oder einer sexuellen Nötigung, wenn jemand gegen den erkennbaren Willen einer anderen Person sexuelle Handlungen an dieser Person vornimmt oder von ihr vornehmen lässt. 

Ebenso wird bestraft, wer sexuelle Handlungen an einer anderen Person vornimmt oder von ihr vornehmen lässt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einem Dritten bestimmt, wenn 

  • ausgenutzt wird, dass die Person nicht in der Lage ist, einen entgegenstehenden Willen zu bilden oder zu äußern 
  • ausgenutzt wird, dass die Person auf Grund ihres körperlichen oder psychischen Zustands in der Bildung oder Äußerung des Willens erheblich eingeschränkt ist, es sei denn, man hat sich der Zustimmung dieser Person versichert
  • ein Überraschungsmoment ausgenutzt wird
  • eine Lage ausgenutzt wird, in der der betroffenen Person bei Widerstand ein empfindliches Übel droht
  • die betroffene Person zur Vornahme oder Duldung der sexuellen Handlung durch Drohung mit einem empfindlichen Übel genötigt wurde.